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Alle DRB-Nationalmannschaften trainierten am Leistungszentrum Herzogenhorn

Die Idee entstand nur wenige Wochen nach Beginn des Lockdowns: Da Kontaktsportarten und insbesondere olympische Zweikampfsportarten wie Judo, Boxen oder Ringen nicht mehr sportartspezifisch im Ring oder auf Matten trainieren konnten, waren Lösungen gefragt, die zumindest den Kaderathleten und Kandidaten für die auf 2021 verschobenen Olympischen Spiele in Tokyo den Weg zurück ins Hochleistungstraining ebnen sollten. So reifte am Bundesstützpunkt für Ringen in Freiburg schnell der Gedanke, die deutschen Top-Athleten zu Lehrgängen unter Quarantäne-Bedingungen zusammen zu ziehen, und mit dem ruhig und abgeschieden gelegenen Leistungszentrum am Herzogenhorn war dafür sogar ein idealer Standort vorhanden.

Ein Vorbereitungsteam aus Bundestrainer Patrick Loës, Stützpunktleiter Oliver Hassler, Landestrainer Marion Sachs sowie OSP-Leiter Hans-Ulrich Wiedmann inspizierte noch im Mai vor Ort die räumlichen Gegebenheiten und erstellte zusammen mit dem Sportdirektor des Deutschen Ringerbundes, Jannis Zamanduridis und Joel Blumberg, Betriebsleiter des Leistungszentrums, ein Hygienekonzept für die Durchführung der Lehrgänge, deren Teilnehmer sich vor der Anreise einem Corona-Test unterziehen mussten.

So durften Anfang Juli zunächst die Frauen-Nationalmannschaft des DRB im Hochschwarzwald erstmals wieder zusammen trainieren. Rund 30 Aktive und Juniorinnen absolvierten unter Leitung ihrer Trainer Patrick Loës und Christoph Ewald auf den beiden von Hersteller Foeldeak für die DRB-Lehrgängen eigens angelieferten Mattenanlagen ihre Trainingseinheiten, abwechselnd auch Athletiktraining im Kraftraum oder Funktionsgymnastik auf dem Rasenplatz des Leistungszentrums. Kleinere Wanderungen zum Herzogenhorn-Gipfel oder nahegelegenen Sehenswürdigkeiten dienten zur Regeneration. Auch die herrliche Aussichtsterrasse, das Schwimmbad und die hauseigene Sauna wurde von den jungen Athletinnen gerne genutzt.

Nach einer Woche lösten dann die Freistilringer um Bundestrainer Jürgen Scheibe und Juniorentrainer Marcel Ewald das Frauenteam des DRB ab. Auch sie waren schnell mit den guten Trainingsbedingungen vertraut und freuten sich nicht zuletzt über die Möglichkeit zu einem Match „Aktive gegen Junioren“ auf Deutschlands höchstgelegenem normgerechten Fußballplatz: Das Hinspiel ging an die Aktiven, beim Rückspiel gelang dann den Junioren die Revanche. Bei einen Grillabend mit dem „Smoker“ waren solche Rivalitäten dann aber schnell vergessen. Das Team um Küchenchef Sven Bauer bekam für seine kulinarische Spitzenleistung mit Fisch, Lamm, Rind und sommerlichem Salatbuffet höchste Anerkennung durch Athleten und Betreuer.

Den Abschluss der Lehrgangs-Serie bildete dann im August der Trainingsaufenthalt des DRB-Kaders im griechisch-römischen Stil, darunter der dreifache Weltmeister Frank Stäbler und die mit ihm bereits für Tokio qualifizierten „Grecos“ Dennis Kudla und Eduard Popp. Auch sie absolvierten unter Leitung von Bundestrainer Michael Carl und dessen Freiburger Co-Trainer Karl Hug ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm, begleitet von leistungsphysiologischen Tests durch den Heidelberger OSP-Trainingswissenschaftler Dr. Joachim Jost.

Neben OSP-Leiter Hans-Ulrich Wiedmann, der in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Leistungszentrums alle drei Gruppen begrüßte, stattete auch BSB-Präsident Gundolf Fleischer den Freistilringern einen Besuch ab, um sich über die Rahmenbedingungen der Lehrgangsmaßnahmen zu informieren. Fleischer zog in einem Pressegespräch zugleich ein positives Fazit der Wiedereröffnung des Hauses, das von Mitte März bis Anfang Juli vom Lockdown betroffen war und nun sukzessive wieder den Betrieb aufnehmen konnte. Er dankte dem Deutschen Ringerbund und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Maßnahmen, die künftig hoffentlich auch ohne besondere Schutzmaßnahmen fortgesetzt werden könnten.